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Hallo

Mein Name ist Stefan Jung, Jahrgang 1970, geboren in Köln-Nordnord ….okay, es war Remscheid, von Beruf Hochschullehrer und Steuerexperte.

Freunde*innen nennen mich auch schon mal "Das wandelnde Sportlexikon"... wogegen ich ehrlich gesagt nichts einzuwenden habe...;-)

In meiner Jugend war ich sportbesessen und habe aktiv Handball und Tennis gespielt, heute bin ich eher der typische Passivsportler, der alles kommentieren muss ;-).

Als Prinz Stefan I. im Kölner Dreigestirn der Session 2017 war die Übergabe der Prinzenspange an den Torschützen des Jahres 2016, Marcel Risse, im ausverkauften Rheinenergiestadion vor der Südtribüne ein Wahnsinns-Highlight und bleibt ein unvergesslicher Gänsehaut-Moment in meinem Leben!

Bei Dreierkette Köln der Podcast werde ich bestimmt immer wieder mal das ein oder andere karnevalistische Anekdötchen raushauen und Euch berichten, warum es beim ruhmreichen 1. FC Köln Liebe auf den zweiten Blick war ...

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Wie ich FC Fan wurde

Liebe auf den zweiten Blick, anders kann ich es nicht beschreiben. 

Leider hatte ich 1970 nicht das Glück, in der schönsten Stadt Deutschlands geboren, geschweige denn aufgewachsen zu sein. Diese Ereignisse blieben dem beschaulichen Remscheid vorbehalten. Natürlich entwickelte sich von Kindesbeinen an eine Affinität zum Fußball, das war für uns Jungs völlig normal und eine Lebenseinstellung. Aufgrund der in den 1970ern eher in unteren Ligen beheimateten Lokalvereine war das Spektrum des Fantums allerdings sehr weit gefasst. Es gab Fans von Gladbach, Schalke, Bayern, Stuttgart, Köln, Dortmund, Frankfurt, Düsseldorf und sogar Braunschweig, die sich -kaum vorstellbar- bis 1979 auch noch regelmäßig unter den ersten 9 befanden. 

Im Sommer 1978, als ich 8 Jahre alt wurde, war es dann soweit, sich zu binden, denn schließlich war man ja schon fast erwachsen. Vorbei sein sollten die Zeiten, in denen Dein Papa Dich im Kindergartenalter ungefragt in ein Fohlen-Trikot steckte und davon auch noch ein Foto für das Familienalbum knipste. Auch das „Werben“ Deiner Cousins, die von den Kremers-Zwillingen, Abramczik und Klaus Fischer schwärmten, sollte ein Ende haben. Das furiose Bundesligafinale im April 1978 führte dazu, dass die Mannschaft von Ost-Holland um Kleff, Heynckes, Simonsen, Wimmer, Vogts etc. natürlich auch bei der Entscheidungsfindung nach dem gekauften 12:0 gegen Dortmund aus dem Rennen war. Bäh, wat för fiese Möppen!

Die Kölner kamen so spielfreudig und sympathisch daher, und selbstredend durften sie nicht betrogen werden. Daher hat mich Gerechtigkeitsfanatiker der Double-Gewinn durchaus gefreut. Das war dann wohl aber auch mein persönlicher „FC-Fluch“, denn nun zu dem Haken an der Geschichte: Der im Juni 8 Jahre alt gewordene Stefan, der die Zeit gekommen sah, nun einen Club zu seiner Herzensangelegenheit zu machen, steckte in einem Dilemma. Wusste ich doch ganz genau um die Häme und dämlichen Sprüche, die folgen würden, käme ich am Montag, 14.8.1978, nach den Sommerferien in die 3. Klasse und erzählte meinen Klassenkameraden, ich sei nun FC-Fan. Vor meinem geistigen Auge sah ich die ganzen Fohlen-Fanatiker und 8- bis 9-jährige Schalke-Ultras, die mich als typischen Erfolgsfan geißeln würden, und ich mir das bis an mein Lebensende anhören müsse! Liebe Leser, glaubt es oder nicht, aber dieses Szenario war für mich mit weisen 8 Jahren nicht tolerierbar. Erfolgsfan? Was für eine Schmach. Das mache ich nicht mit!

Nun gab es 1978 ja auch noch meine erste bewusst erlebte Fußball-WM. Die Vorfreude war riesig, der Rest ist Geschichte! Denn am Mittwoch, 21.6.1978, um kurz vor 19:30 Uhr „krankelte“ es und wir waren draußen! Das Aus gegen Österreich! Unvorstellbar, was für eine Versagertruppe! Mein Urteil mag heute hart klingen, indes war ich damals komplett davon überzeugt. Es gab natürlich auch kleine Lichtblicke, und derer 3 fielen mir ein. 

Dann zäumen wir das Pferd halt von hinten auf und kommen über den Spieler zum Club. Heinz „Flocke“ Flohe spielte ein gutes Turnier bis zu seiner Verletzung im Spiel gegen Italien, und ich bin noch heute davon überzeugt, dass wir die Schande von Cordoba mit einem Heinz Flohe NICHT erlebt hätten. Einzig und allein schied er für meine neue Theorie der Clubfindung aus, denn schließlich spielte er beim ruhmreichen 1. FC Köln und war im Double-Jahr Dreh- und Angelpunkt der Kölner Mannschaft. Aber der FC war für mich aus o. g. Gründen nicht mehr im Rennen. 
Blieben zwei weitere Kicker, nämlich Torhüter Sepp Maier, den meines Erachtens auch keine Schuld traf, und dieser rotbäckige 22-Jährige aus Lippstadt, der offensiv gefiel und unbekümmert aufspielte. Heute nennt man ihn „Rolex-Kalle“, weiland wurde er mir als Karl-Heinz Rummenigge vorgestellt. Zack! Eine Entscheidung war geboren und mich zog es fortan zum FC Bayern. Die Saison 77/78 schloss man als 12. in der Bundesliga ab, sodass ich nicht Gefahr lief, mir irgendwelche Erfolgsfan-Vorurteile anhören zu müssen. Die Ära Franz Beckenbauer und Gerd Müller war vorbei, da beide zuvor den Club gen USA verlassen hatten.

Und was soll ich sagen? Ja, es gab erfolgreiche Jahre, und einmal für einen Club entschieden, muss es doch auch eigentlich so bleiben. Und so war es tatsächlich auch viele Jahrzehnte, um genau zu sein 38 Jahre lang. Selbst in meiner ersten privaten Kölner Zeit von 1995 bis 2000 blieb ich standhaft und war dem Ruf der Sirenen der Südkurve nicht erlegen. Aber es war schon damals mehr als nur Sympathie zu diesem einmaligen Club. Aus privaten Gründen musste ich dann Köln leider vorerst wieder für 14 Jahre verlassen, sodass man auch wieder mental etwas weiter weg war.
Nach meiner Rückkehr im Sommer 2014 ging das vereinsemotionale Rumgeeier noch weitere 2 Jahre bis zum Sommer 2016! In jenem Sommer habe ich mich dann schlussendlich von meiner langjährigen Fußball-Beziehung in Freundschaft getrennt. Es ist wie in einer auseinandergelebten Ehe. Jedenfalls trägt auch erst meine zweite Ehe dazu bei, dass ich der unfassbar glückliche Mensch bin, der ich bin. Und genauso ist es auf dem Platz.
Meine letzten bajuwarischen Jahre nach dem Triple 2013 waren eher von Emotionslosigkeit und Distanz geprägt. Und, was soll ich sagen? In diesen Momenten ist man(n) anfällig, sodass ich mich vollends neu verliebt habe, was sicherlich auch mit meinem damaligen Ehrenamt als Prinz Karneval im Kölner Dreigestirn 16/17 zu tun hatte. Dadurch wurde mir die Möglichkeit gegeben, näher dran zu sein. Diese unfassbaren Emotionen dieses Clubs, seiner Fans und dieser Stadt haben mich komplett umgehauen. 
Was für ein Moment, dass ausgerechnet ich -ein Kind der ARD-Sportschau- den großartigen Marcel Risse am 4.2.2017 im ausverkauften Müngersdorfer Stadion vor der Süd-Tribüne für sein Tor des Jahres 2016 im Derby gegen Ost-Holland im Rahmen der Sportschau auszeichen durfte! Selbstverständlich erhielt er obendrein für dieses Traumtor eine Prinzenspange.


Seit dem Sommer 2016 sind wir also nun fest zusammen, und 2019 habe ich es durch meine Mitgliedschaft "FC - E Levve lang" auch klar zum Ausdruck gebracht! Es war für mich der letzte Stein von meinem persönlichen Köln-Mosaik, der fehlte. Seit Sommer 2016 bin ich nun komplett!

 

 

Viele Grüße
Stefan

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